Durfte im Niemandsland an der Grenze einen Tag früher einreisen. Der Balken war noch herunter auf der einen Seite ein Österreicher aus Vorarlberg, auf der anderen Seite ein mauretanisches Auto mit bayrischem Inhalt. War ein komisches Bild und die Freude war gross den ersten europäischen Touristen überhaupt zu treffen. Wir haben uns gleich unter den Baum gesetzt und unsere Routen ausgetauscht und die kongolesischen Zöllner haben mit offenen Mund zugeschaut…..
Bin dann direkt nach Brazzaville gefahren um im Hyppocampe eventuell noch andere Overlander zu treffen, dem war leider nicht so – aber es liegt optimal, weil es erstens ein ausgezeichnete Restaurant gibt ( die absolut Besten Frühlingsrollen ever ) und die gabunesische Botschaft gleich um die Ecke liegt.
Nach zwei Tagen bin ich dann am frühen Morgen kurz nach 6:00 aus der Stadtmitte losgefahren und habe es nach knapp 2 Stunden geschafft an den Rand zu kommen – einfach um eine Grössenvorstellung zu bekommen.
Bushcamp knapp am Äquator – Oh Mann ist es heiß und schwül hier – morgen gehts nach Gabun – keine Ahnung was da los ist, aber Alle schwärmen davon – bis bald ( Inreach Info )
Eine chaotische Einreise, es ist ja nie klar oder abzuschätzbar am Anfang was da abgeht ( der Zoll war für 2 Stunden auf Siesta – aber wenigstens war´s der Immigration peinlich …). Wieso Gabun, weil es mich gejuckt hat und ich viel Positives über dieses relativ kleine Land mit nur 2 Mio Einwohner gehört habe. Endlich mal irgendwo wo es korrekt zu und her geht – so hat es mal den Eindruck gemacht.
Die Landschaft ist beeindruckend und es ist schön zwischen Savanne und Regenwald – viel Regenwald – zu wechseln. Die Abwechslung eines gemähten Seitenstreifen bei grossen Strassen zaubert schon ein lächeln ins Gesicht – wenn denn da grosse Strassen sind :-)))
Die Dörfer werden mit Okume oder Gabunholz gebaut und Aussen mit so ähnlichem wie Sadolin einstrichen – giftige braune Sauce als Insektenkiller. Eine normale Diele so um die 4 m Länge und 35 cm Breite ist von zwei kräftigen Männern gerade noch zu schleppen – unglaublich schwer diese Hölzer.
Die Hauptstraße ist grösstenteils unbeschreiblich schlecht und werden durch die Holztransporter unheimlich in Mitleidenschaft gezogen – zum Glück habe ich nur gutes Wetter gehabt und war nicht in so eine Schlammschlacht verwickelt.
Lope NP – das Herz von Gabun – bezaubernd schõn und nicht ohne zu erreichen – 8 Trucks im Dschungel den ganzen Tag – schon sehr beeindruckend diese Wildnis ( Inreach Info )
In der Mitte habe ich dann Rast im Lope NP gemacht – ein Weltkulturerbe wo sich unvergleichlich Grasland und Regenwald vermischt. Die Tiere kommen in der Nacht in die Savanne um zu fressen und verschwinden dann wieder im Dickicht – leider habe ich wenig Tiere zu Gesicht bekommen aber viele Spuren und Losung der scheuen Waldelefanten, Mandrill, Gorillas und Schimpansen gesehen – optimale Zeit wäre hier Juni Juli gewesen – Alles geht halt nicht.
Die Population der Menschenaffen ist durch Ebola in den vergangen zwei Jahrzehnten leider sehr reduziert worden – Schimpansen habe ich gesehen aber leider nicht meine Linse parat gehabt.
Anderntags habe ich die Grenze des Äquators überschritten und bin wieder auf der Nordhalbkugel gelandet – die Strassen sind dann langsam besser geworden und ich habe in der Abbe Oyem geholfen das Haus der Patres einzurüsten – war eine amüsante Abwechslung – wurde fürstlich bewirtet und habe doch das eine oder andere über dieses eigenwillige Land erfahren. An den Toren von Äquatorial Guinee ( trotz laufendem Africacup ;-))) bin ich mangels fussballinteresse Tags darauf zur Grenze noch Kamerun aufgebrochen ( in Guinee sprechen die übrigens spanisch was mich sehr überrascht hat ).
Viele Gabuneser sind einfach Möpse – anders lässt sich das Nicht sagen oder nur hier in Gabun habe ich so viele Übergewichtige, vor allem junge Menschen gesehen. Die Spezialität der Gabunesen ist die Bürokratie – es werden die attraktiven Jobs unter den Einheimischen aufgeteilt und Handwerker oder sonstig Tätige, werden aus dem Ausland geholt oder kommen von alleine. Hier soll der Lebenstandard doch merklich höher sein als im benachbarten Kongo oder Kamerun – hab´s nicht wirklich gespürt aber es muss wohl so sein.