Nach Lower Zambesi bin ich dann dem zweiten grossen Fluss Kafue in den Kafue Nationlpark gefolgt – das erste Stück auf breiten Strassen und dann einfach frei Schn…e durch die einzige grosse Palmerie des Landes in Richtung Nordwesten. Traumhaft Umgebung und sehr sehr freundliche Leute …..
Bin ganz im Westen angekommen – eine wunderbare Umgebung bei den Lozi´s die seid Jahrhunderten in den Wetlands – im Überflutungsgebiet des Zambesi und dort ein nomadisches Dasein führen. Sie gelten als besonders stolz und haben immer noch Ihren König der ein bisschen separatistisch einen Staat im Staat führt. Hier gibt es noch eine lustige Geschichte: komme zum Königspalast den ich gerne besichtigen möchte, weil die Historie in meinem Guide geschrieben ist. Also fahre ich vor den Palast, wo mir prompt geöffnet wird und ich zum Palast des vermeintlich gestorben Königs vorfahre – aber nur für 5 Minuten bis ich höflich hinausgebeten werde um die Formalien alle zu erfüllen. Daraufhin werde ich in eine Haus geführt werde und warten muss – denke mir ist ja eine komplizierte Zeremonie um einen Palast aufzusuchen ……
Na ja, nach 10 Minuten werde ich einen Raum geführt der in dem 8 Personen sitzen und ich in der Mitte des Raumes platz nehmen darf. Darauf hin ein offizielles Protokoll, wer, wie , wo , warum , mit Sekretär notiert und nach weiteren 10 Minuten die nochmalige Frage was ich eigentlich will? …. den Palast besichtigen: darauf die Erklärung das da der König lebt und das nicht möchlich ist – lästiger Göfner – warum – weil der da drin lebt und wieso ich eigentlich den Supreme Court belange ….. das ganze hat sich dann in Gelächter aufgelöst und ich habe aufgegeben …… vor dem Höchstgericht bin ich noch nie gestanden 🙂
Da im ganzen Westen auf 1000 km keine Brücke über den Zambesi gibt und der Ponton kaputt war, musste ich dann 2,5 Tage warten um weiter zu kommen.
Barotseland gehört zu den schönsten Gegenden die ich gesehen habe und die Wetlands, welche ein Ausmass von 200 mal 50 km bei Hochwasser erreichen können sin ein Traum – ein Höhepunkt der Reise.
Dieser Fluss begleitet mich jetzt schon über mehrere Wochen und ist einfach faszinierenden – das Wasser kommst grössten Teils aus dem angolischen Hochland und aus dem Kongo – völlig natürlich und mit der Gewalt eines riesigen Stromes der jahreszeitlich so schwankt, wie es nirgends bei uns vergleichbar zu finden ist. Alles Leben wird von Ihm bestimmt und nährt die arme Bevölkerung des Westens.
Hier kommt eine Gelassenheit auf wo einem nicht wirklich aus der Ruhe bringen kann.
Am Ziel gut angekommen sind noch 3 Tage relaxen angesagt, bevor mich der Alltag am kommenden Montag wieder hat. Auto servicieren, putzen und ordnen, die Victoriafälle anschauen und langsam ausklingen lassen.
Schade, dass es vorbei ist und andererseits die Freude Euch alle wieder in ein paar Stunden zu begrüssen, in den Arm zu nehmen und einfach wieder zuhause zu sein – freu mich sehr!
Die zwölf Wochen waren getragen von vielen Highlights und Neuem, aber zum Ende der Reise leider von einem Tief überschattet ( all jene die sich mit Malariaprophylaxe beschäftigen soll gesagt sein: Hände weg von LARIAM – habe nicht geglaubt was im Beipacktext steht, jetzt kann ich mit mitreden ).
Afrika ist ein wunderbarer Kontinent. Die Strecke über mehr als 15000 km zeigt natürlich das Dilemma der Distanz, wieviel ist gut und was ist das Optimale? Würde es jedoch anders formulieren, das mit dem eigenen Fahrzeug frei entscheiden oder abbiegen zu können bietet so viele Vorteile, dass diese Distanz in den Hintergrund tritt und Möglichkeiten eröffnet, die auf vorgegebenen Pfaden nicht zu erkunden sind.
Die grösste Überraschung war diese Freundlichkeit und Lebensfreude mit all dieser materiellen Armut. Dieses Wenige das oft auf für mich beschämende Weise geteilt wurde, hat mich tief beeindruckt und dieser oft bescheidene Umtrieb vieler Touristen war ein starker Kontrast.
Meinen grössten Respekt haben die Menschen die der oft unbarmherzigen Natur Ihren Unterhalt abtrotzen – mutige Hirten mit kleinem Speeren, die meist alleine Ihr Vieh zwischen all den wilden Tieren hindurch treiben – Eltern die Ihre Kinder trotz widriger, täglicher Existenzfragen doch zur Schule schicken – die Hoffnung und Freude der Menschen mit Familie und Freunden täglich einen guten Weg zu finden. Es war einfach beeindruckend.
Afrika – ich komme wieder.
PS: Alle Bilder sind unbearbeitet, im Orginalformat und in Reihenfolge gesetzt