Mit 10-20 km/h bin ich die 200 km Strecke angegangen bis es langsam gedämmert hat. vor einer Schule mitten im Nirwana habe ich dann gefragt ob ich dort im Wagen übernachten könnte – worauf der Pastor mich zu einem Haus gebracht hat und Brian nicht davon abzubringen war mir sein Bett anzubieten – nach 10 Minuten gab ich mich geschlagen: ich schlief in seinem Bett, er auf Strohsäcken im Vorraum ( hätt ich fast vergessen: Häuser mit 2 Zimmern sind Luxus in Afrika ) Da bleibt einem glatt die Spucke weg und alle Konditionierungen werden über den Haufen geworfen…….
Das was Nyere in Tansania geleistet hat, die 70 Stämme unter einer Sprache Kisuaheli zu vereinigen, haben die Samibier gleiche gemacht, doch die verbindende Sprache ist English. Dies kommt Ihnen zum Vorteil und das Land ist doch besser entwickelt als Tansania. Die Leute ist sehr freundlich und zuvorkommend – leider hat Orange keinen Romingpartner in diesem Teil Zambias sodass ich nicht mal SMSen kann.
Vom Tanganikasee bin ich weiter zu den Chisimba Falls – eine Oase wie aus dem Bilderbuch – üppig und eins vorweg – die afrikanischen Nächte sind kalt – richtig kalt, so mit weissem Atem zur Morgenstunde ……
In aller Früh habe ich mich Richtung Tanganikasee aufgemacht und war doch ein wenig bedrückt – die grosse Armut und Trostlosigkeit hat mir aufs Gemüt geschlagen – zu allem Überfluss ist hier einer der ungesündesten Plätze Sambias und alles menschlich verderbliche existiert hier immer noch – da ist Malaria ein Klacks dagegen – als Entschädigung durfte ich dann bei den Chrisimba Falls einen „wässrigen“ Ausgleich erfahren.
Das ist auch Afrika – entgleist mal ein Zug, wieso wegräumen? In ein paar Jahrhunderten löst er sich ja doch von selber auf.
Die Strassen sind unglaublich schön in Ihrer Farbe wechselnd von braun in beige, grau bis fast weiss und dazwischen mal rot wie oben sichtbar …..
Mitten im Dschungel auf einer Campsite mit Namen Kapishaya Hot Spring Lodge bin ich gelandet – unglaublich schön, schläfrige 37 ° Wassertemperatur und so richtig zum einweichen – tiefenreinigend könnte man sagen.
Solche Orte gibt es in Europa einfach nicht oder anders formuliert, das macht Afrika aus.
Eine weitere verrückte Sache ist dieses Africa House: ein britischer Adeliger Namens Gore-Brown, sein Vater war der Gouverneur von Tasmanien, hat sich in den 1930igern eingebildet, im Niemandsland ohne Strassenanschluss ein englisches Adelshaus bauen zu müssen …….
Das Haus und die Umgebung wird heute noch von seinen Enkeln geführt und der Ort alleine ist eine Reise wert.
Ein weiterer unglaublicher Ort – wie kommt es zu solchen Formen? Riesige Magmablasen die zur Urzeiten bis fast an die Oberfläche getrieben wurden und dann abgekühlt sind – ein riesiges massives Granitstück, dessen weichere Umgebung mit den Jahrmillionen einfach abgetragen wurde – eigentlich logisch, allerdings sprengt es meine Zeitvorstellung. Hier wird gewandert – frei auf kleinen Wegen und der „Löwenschluckspuck“ bleibt präsent – da gibt es nämlich keinen Zaun rundherum und ziemlich wildes Vieh kreuzt die Wege …..
Zwei betagte Briten führen dieses Campsite und die Reihe an schrägen Vögeln und Aussteigern ist wieder um eines länger. Es ist auffallend wie viele Leute sich in den afrikanischen Busch zurückgezogen haben und hier ein „anderes“ Leben probieren oder führen.