Nach dieser turbulenten An- bzw Einreise habe ich mich sehr auf Ägypten gefreut, weil es aussergewöhnlich freundliche Menschen sind. In Port Said hab ich mich sofort wohl gefühlt und war doch sehr erreichtert – klingt wahrscheinlich alles sehr komisch für einen Flugtouristen der diese Seite nie zu Gesicht bekommt. Der Einreiseprozess hat mit viel Money Money nur 4 Stunden gedauert und hat mit wieder vor Augen geführt wie die Sache funktioniert: also, es sind ungefähr 10 Stationen zu durchlaufen wo jeder leitende Beamte rund 150 Pfund bekommt und über alles einfach hinweg sieht ( keine Zollkontrolle wie wir es gewohnt sind – kein einziger Blick ins Auto ) und nur ob alle Stempel vorhanden sind ( Alle Ägypter sagen dieses System ist verrückt und angeblich soll es seit der Revolution noch ärger geworden sein ). Das ganze System der Korruption ersetzt hier das fehlende Sozialsystem und das Geld fliesst die Hierachien rauf und runter – ein Günstlingssystem das einen wechsel so erschwert und fast nicht veränderbar sein wird.


Nach der Ankunft habe ich mir gedacht auf an den Strand um ein bisschen relaxen – denkste – voll in den Slum hinein, die Leute leben da auf den stinkenden Müllbergen direkt am Mittelmeer. Natürlich hats mich da erwischt – da kommt sich denk jeder als reicher Pinkel vor der hier zum „Vergnügen“ durch die Gegende fährt – denke darum gibt es Pauschalreisen dass man das eben nicht sieht – schlägt einfach aufs Gemüt.
Bin dann weiter zu einem der Hauptarme und langsam den Nil Richtung Süden sprich Kairo gezogen. Im Wirbel des Verkehrchaos habe ich die Pyramiden nur von hinten zu sehen bekommen – es war einfach zu heiss und kompliziert. Macht nicht´s – war ja schon 2009 da.
Von dort weiter leicht gen Südwesten an die Wüstenseen des Wadi Rayan und zum Wadi Hilfan wo die ganzen Dynosaurierskelette an die Oberfläche entsandet wurden – ist schon beeindruckend mit der Frühgeschicht in Kontakt zu kommen – in den freiliegenden Sedimentschichten sind die versteinerten Skellette und ehemaligen Mangrovenwälder, Muscheln auf Schritt und Tritt …. zum Glück hat der Sandsturm vom Vortag aufgehört – das Auto aber blitzeblank, eben sandgestrahlt :-).
Die Nächte bis Luxor habe ich wild campiert, in den Feldern des Schwemmlandes, in der Wüste und einmal im Orthodoxen Kloster. Etwas habe ich unterschätzt: in Mittelägypten südlich von Cairo gibt es keinen Diesel, kein Scherz kein Treibstoff weit und breit – hat mich fast einen Tag gekostet diese Kanistersucherei, aber Ägypten ist anders: 3 Stunden bin einem Herrn gefolgt der bei einem Treibstoffdistributor arbeitet und 50 l Sprit organisiert hat und in Minja hab ich von einen Omnibussunternehmer sogar 40 l Diesel geschenkt bekommen ( it´s a gift – nice to meet you and excuse the situation in egypt ) – da bleibt einem schon die Spucke weg.
Das Land lebt von und mit dem grossen Fluss – Der Nil gibt und nimmt auch wenn es nicht für Ihn bestimmt ist – der ewige Kreislauf ……
Vom Touristennepp in Luxor belästigt, habe ich am Abend Birgit vom Flughafen abgeholt und wir werden die nächsten 3 Wochen bis Addis
Abeba gemeinsam bewältigen – schön ein Stück gemeinsam zu fahren.
Gestern Abend sind wir dann in Aswan angekommen, heute den Tag mit Zollprozedur verbracht und das Auto auf einen Kutter aufgeladen – Foto
folgt …. unglaublich – morgen Sonntag geht es dann auf einem kleinen Personenschiff, wenn man das so nennen kann, an Abu Simbel vorbei nach
Wadi Halfa in den Sudan – absolutes Neuland, gibt nicht mal einenReiseführer darüber – zu exotisch und schurkenstaatig 🙂 – we will see
Die letzen Bilder aus Ägypten mit dieser abenteuerlich überfüllten Fähre hat uns an Abu Simbel vorbei nach Wadi Halfa geführt. Das gespannt sein auf den Sudan war doch von Überraschung gezeichnet, die Leute sind wirklich ausserordentlich freundlich und zuvorkommend. Ein Sudani hat es ziemlich auf den Punkt gebracht – er hat gemeint: das was es im Sudan gratis gibt, dafür muss in Ägypten bezahlt werden …. Freundlichkeit. Kein Beamte wollte einen Cent, der Einreiseprozess war zwar ebenso kompliziert wie im Land davor aber nicht ewig dieses Bakschischthema, das jedem normalen Menschen einfach auf den Wecker geht.
Ziemlich am Anfang der Strecke nach etwa 150 km hatten wir dann ein Blackout von unserem Landy – STOP nichts mehr ging, sprich die Pumpe hat keinen Diesel mehr gepummt – in the middle of nowhere or a lot of sand …. nicht magenschonend – fünf Minuten später und mit kleinem Additivchocktail versehen hat Sie dann gespuckt und ist wieder gelaufen wie am Schnürl und wir sind dem Nil weiter nach Dongola gefolgt.