Die Vorbereitungen waren spannend, Visa organisieren, eine kulturell und landschaftlich interessante Strecke zusammen zu stellen um in eine neue, wenig bekannte Welt eintauchen zu dürfen – macht Kribbeln und die Vorfreude ist sehr gross!
Radfahren ist wieder angesagt und was mich besonders freut, Florin mein Zweitältester wird mich ein ordentliches Stück begleiten.
Nach einem Flug von Deutschland nach Georgien starten wir in Kutaissi, rund 80 km von der Schwarzmeerküste entfernt. Von dort sind wir stetig in gemütlichem Tritt Richtung Osten aufbrochen. Nach Tiflis, Baku über das schwarze Meer nach Kasachstan, einem Teil der Seidenstrasse folgend vom Aralsee nach Xiva, Buchara, Samarkand in die hohen Berge Zentralasiens.
Die Berge Kirgisiens entlang des Pamir sollte eine grosse Herausforderung sein und führt nach Kasghar, China. Dort gibt es einen Richtungswechsel nach Süden und über den Karakoram Highway in die Welt der 8000-er des Kashmir nach Pakistan zwischen Hindukush und Himalaya…… Das war der Plan, es war ein Guter aber: Die Chinesen haben anderes entschieden, denn ich wurde als Radfahrer als Hochsicherheitsrisiko eingestuft, weil ich ich 550 km an deren Grenze nach Süden fahren wollte, die wollten das nicht – alles völlig absurd, aber es ist so wie es ist.
Jetzt muss was anderes her und es hat mir fast die Luft genommen, man könnte doch eine Mischung machen und ich komm endlich doch noch in den Iran – eine der ältesten Kulturnationen ever und die Einzigen die diese Amerikaner aus Ihrem Land geworfen haben!
Das ist es so im Groben – ob mein altes Gestell das mitmacht werden wir sehen, aber ich freu mich wie ein Junger :- ))))
Florin meint: „Pa, ich freue mich auch mit Dir diese Reise zu machen. Wir kommen an sehr interessante Plätze. Am meisten freue ich mich auf die schöne Landschaft, das Essen und mal einfach aus dem System raus und in eine andere Welt eintauchen zu können. Ich bin auch sehr gespannt wie sich die Kochkulturen von meiner Art zu Kochen unterscheiden und was ich aus der Reise für neue Erfahrungen mitnehmen kann ….“
START GEORGIA – BIG NOSE COUNTRY
Das Volumen von kurzhaarschnittigen Herren die aus mehreren Kugeln zusammengesetzt scheinen sind wirklich auffällig. Sehr gehypt dieses Land, das ähnlich den Griechen das Gute, Grundsätzliche, Freundliche und den Wein auf sein Konto bucht – was jedoch merkbar in der Luft schwebt ist der Schleier des Krieges der wie ein Trauma einfach weggedacht wird.
Und es wird kompensiert mit schnellen lärmenden Auto´s, lethargischem Blick der Alten und Hektik der Jungen die nur in Tiflis spürbar zur Ruhe kommt. Davor und danach ist viel Armut sichtbar und es ist sichtbar, wieviel Geld in dieses Land Seites der EU aber auch er Amerikaner gepumpt wird, als christliches Bollwerk im Spannungsfeld zwischen Russland und der Türkei.
Landschaftlich zieht die grosse Ebene von Batumi Poti leicht vom Kara Deniz nach Kutaissi, der ursprünglichen Hauptstadt der Georgier. Als Weinbauern der ersten Stunde wird versucht touristisch in Form einer Weinstrasse anzulegen, wirkt allerdings recht künstlich hat jedoch Potenial, die Gesellschaft ist allerdings sehr in sich geschlossen.
Wir sind dem Kvirilla folgend in das immer enger werdende Tal gefolgt und wurden praktisch ab dem dritten Tag mit Kälte und Regen begleitet. Ab der Hälfte waren nur noch Karrenwege und Pisten vorhanden. Den Pass erreicht waren wir froh der Kälte zu entfliehen, Höhe zu verlieren und sind der Kura Richtung Tiflis gefolgt.
Das Land wurde wieder weiter und wir haben in Gori, der Hauptstadt Stalins, einen Erholungstag eingelegt und haben Uplisziche und der namensgebenden St. Georgskirche einen Besuch abgestattet – genau hier in Gori sind vor 10 Jahren Bomben gefallen und die Russen / Südosettien haben die Stadt für 5 Tage besetzte gehalten. In der Recherche habe ich dann leider festgestellt, dass die Provokationen und erste Schüsse unter Saakaschwili damals von den Georgiern ausgegangen sind und diese Präsenz des riesigen provozierten Nachbarn der Realität wurde.
Tiflis war sehr nett, eine lebendige Stadt die anders will und das westliche im Lande repräsentiert. Aber alles doch eher auf Halbflamme und unter der Oberfläche wird der Zusatnd des Landes sichtbar. Bis auf Tiflis und einige Wohlhabende würde ich sagen ist das Niveau so wie in der Türkei vor 25 Jahren.
Das Junge oder DIE Jungen sind spannend – wir haben aber doch nach 3 Tagen die Stadt Richtung nördlichen Kaukasus verlassen um das Land in der grossen Senke am Fusse der hohen Berge zu verlassen. Es war ein schöner Start mit dieses hupende, schreienden Umgebung, würde dieses Land nicht nochmal bewusst aufsuchen.
Comments
Ein Kommentarbirgit schultes
Apr 7, 2019Flo: ich freu mich schon auf Neues in der Lang´schen Küche. Schöne Reise euch beiden.