Das Land ist einfach riesig – der Sommer naht in riesen Schritt – was ist realistisch in der beginnenden Hitze? Das waren mein Parameter um eine Entscheidung zu treffen und die lautete Yazd. Habe ein direkte Verbindung in einem sogenannten VIP Bus gebucht ( das heisst normale Bussgrösse mit ca 30 Sitzen, also grosszügig ) und über Nacht fast 1000 km Richtung Süden zurück gelegt. Die Tour führt mich mit dem Fahrrad von dort Richtung Norden nach Isfahan, Kaschan, Ghom nach Teheran.
Die Strecke von Yazd über das wunderschöne Noudushan Richtung Isfahan war definitiv der schönste Wüstenabschnitt auf dieser Reise auf fast 2000m.
Und dann ist er gekommen dieses Ort, diese Stadt die ich immer schon sehen wollte und der eigentliche Grund meines Besuches im Iran. Sie hält alles was Sie mir nicht versprochen hatte, Sie ist so schön, dass ich mir vorstellen könnte, dort meine Zelte aufzuschlagen. Einer der schönsten Plätze der Welt, riesige Gärten, gepflegtes Ambiente, angenehmes Klima, Kultur und Kunst spielerisch vereint. Mitten in der Stadt am Naqsch-e Dschahan, umrahmt vom Basar erstreckt sich dieser wunderbare Platz, eindrucksvoll in seiner Grösse von 160 x gut 500m, füllt sich am Abend mit Familien die hier Picknick veranstalten. Hunz und Kunz trifft sich, setzt sich auf den Rasen, Töpfe Dosen Teller raus und es folgt ein gemeinsames Abendessen – unbeschreiblich schön. Und dann natürlich die Brücken über den Zayandeh Rud der zurzeit viel Wasser führt aber seid den 2000ern regelmässig versiegt und als heiliger Fluss der Isfahani gilt – einfach ein Traum.
Mitten auf der Strasse aufgehalten zu werden und zum Mittagessen eingeladen zu werden, das ist Iran. Nach diesem überwältigenden Isfahan bin ich nach Kaschan aufgebrochen, aber wenn man schönsten Ort war haben es die folgenden schwer. Auf dem Weg nach Norden waren da noch die Fin Gärten in Kaschan eine wunderbare Abwechslung gewesen, aber jetzt ist es wirklich heiss geworden, heiss und kein Schatten obwohl auf allen umliegenden Bergen noch der Schnee zu sehen war.
Nach diesen heissen Wüstenetappe ziemlich erschöpft nach Ghom geradelt und es hat sich ein Umstand zu einem besonderen Erlebnis ergeben – das Ende des Ramadan! Die Feierlichkeiten in der heiligen und konservativsten aller iranischen Städte war noch mal was ganz besonderes. Hier gibt es einen Heiligen Bezirk der aus einem Verband aus vielen verschiedenen Moscheen, Schulen, Plätzen, Bibliotheken und geistliche Zentren – in Huldigung Ihres berühmtestes Sohnes Ayatollah Khomeini. Die Leute sind wirklich sehr gläubig trennen jedoch nicht die Gläubige und Anders religiösen. Das Fest war sehr feierlich, bunt, prunkvoll, ausgelassen und wirklich inspierierend. Es war ein sehr schöner Abschied, weil spätestens ab hier klar war, dass ich meine Reise beruflicher Natur verkürzen musste um meine Aufgaben im Büro wahrnehmen zu können ( wat mut dat mut ).
Danach ist es recht flott gegangen und ich bin nach Teheran aufgebrochen. Hab mich durch den 35 Mio Moloch gequält, so interessant die einzelnen Kleinquartiere sind, das fast nicht querbare Autobahnsystem für Fahrradräder ist wirklich brutal ( da ist Kairo einfacher zu bewältigen ), von der Lawine ungefilterten Abgasauto´s ganz zu schweigen. Hab hier den Bus über Täbris nach Jerevan bestiegen und bin Richtung Armenien aufgebrochen.
Comments
Ein KommentarLang Christel
Okt 4, 2019Das habt Ihr ganz toll gemacht, da kann man Euch nur bewundern, der Mut würde mir fehlen. Habe es heute entdeckt, danke Mama/Oma