Was wir Tage später von Motorradfahrern gehört haben war das bei dem Gegenwind die einzig richtige Entscheidung eine Etappe mit dem Zug zurück zu legen – auf nach Nukus! War eine grosse kultivierte Stadt und der Unterschied zu den Kasachen war merklich – dieses mongolische Grobe ist weniger geworden, zierlicher gepflegter im Ausdruck, hübsche Gesichter und recht freizügig im Umgang. Mit dem Spucken und Rauchen haben es die Männer und den Ladys können nicht genug Klunker an Ihrer Bekleidung tragen – mit einer Ausnahme – was bei uns an Schmuck am Ohr und um den Hals getragen wird, haben die Usbeken im Mund versteckt. Soviel reingoldene Zahnpracht habe ich noch nie gesehen.
Was neben der schönen Erscheinung von Nukus noch extra zu erwähnen ist – das was der besessene Herr Savitskiy in der Halbwüste des Sowjetischen Reiches hier an Schätzen zusammengetragen hat – wirklich beindruckend, absolut sehenswert und wunderbar die Zeiten des Westens gegenüber zu stellen zu können.
Durch die Windungen des Amudarja sind wir dann Richtung Chiva aufgebrochen und es ist beim Anblick dieser üppigen Landschaft im Schwemmland diese grossen Flusses völlig klar, dass da nichts mehr im Aralsee ankommen kann.
Nach 2 weiteren Tagen sind wir dann Abends in Chiva angekommen und das erste mal auf Touristen gestossen. Unter anderem 2 Motorradler die wir schon an der Grenze begrüsst haben. Chiva, Xiwa, ein Wahnsinn dass es sowas noch gibt: eine Burg mit intakter Stadtmauer die zu 2/3 in fast mittelalterlichem Gefüge noch bewohnt ist. Die nachstehenden Bilder sagen mehr als viele Worte.
Von dort sind wir dann radelnd nach Urgenach, Hauptstadt von Xorazem die auffallend herausgeputzte. Der Wind immer noch mit 30 bis 40 km/h ins Gesicht und die einzige Strasse für die nächsten 400 km mit allem Schwerverkehr teilen zu und mangels Ausweiche, haben wir uns dann entschlossen nochmals ein Stück Richtung Osten mit der Bahn zu fahren.
Nächtliche Ankunft in Buchara und durch Zufall wieder mit Evan und Cecile in einer kleinen Pension in der grosser Stadt . Xiva zu toppen dachten wir ist nicht möglich, irgendwie anders aber es geht doch. Unglaublich welche Schätze in dieser Stadt verborgen sind.
Und dann nach Buchara – von klein auf mittelgross – gemischte Ankunft in der Nacht ohne Licht ( war echt gefährlich und im Grunde das einzig Abartige auf dieser Reise ) und einen fulminaten grosszügigen Empfang am nächsten Morgen.
Buchara haben wir verlassen mit dem Gefühl am Ziel gewesen zu sein, so wie man die Hauptetappe geschafft hat – was soll jetzt noch kommen? Wir haben uns gefreut in die Wüste zurück zu ziehen. Hier haben wir festgestellt wie schön Gegenwind sein kann bei dieser ungewöhnlichen Hitze die damals auch Europa im Griff gehalten hat.
Comments
Ein KommentarChristof
Jun 10, 2019Grossartige Unternehmung. Wünsche weiterhin viele tolle Erlebnisse und bleibt gesund 🙂
Lg Christof aus Luzern