Bin im Südosten über Moldawien, dem richtigen Moldawien, nach Rumänien eingereist und habe bei Regenwetter zwei Tage im Hotelzimmer verbracht. Rumänien selbst war überraschend, auf der einen Seite sehr arm im Osten – mehr Fuhrwerke als Auto´s …. Hat jemand von Euch schon einmal im Leben ein Ochsenfuhrwerk gesehen? Gehört ja, aber gesehen habe ich es erst hier.
Über Bacau habe ich dann quer durch dei Karpaten nach Bucarest zu Wolfgang und Ina gefahren. Waren drei schöne Tage dort und an dieser Stelle re4cht he4rzlichen Dank für die Gastfreundschaft – es war swchön nach einigen Wochen wieder im Dialekt sprechen zu können ….
Bucarest war sehr schön, lebendig, aber doch überschaubar. Nach einer Odysse mit Pannen und falschen Koordinaten hat dann Travis wirklich auch dorthin gefunden.
Die Reise ist dann nach über die ganz hohen Berge der Karpaten nach Sibiu – Hermannstadt geführt. Die Gegend hier ist sehr gut entwickelt mit einer guten Infrastruktur und einer sehr ansprechende Landschaft. Hier möchte ich wieder hingehen weil die ganze Region eine Fülle von kulturellen Highlight zu bieten hat, die in Motorradmontur einfach nicht zu machen sind, weil es einfach zu heiss war.
Von dort ist die Reise dann weiter Richtung Norden und über Grosswardwein nach Debrecin gegangen. In den Thermalquellen gebadet und eine Zwischenstopp eingelegt. Gestern hat uns dann Budapest ein wunderbares Gesicht gezeigt – hat mich fast vom Sessel gehauen wie sich diese Stadt 22 Jahren nach meinem ersten Besuch entwickelt hat.
Es war sehr schön wieder nach Österreich einzureisen und der Neusiedlersee hat uns wohlwollend empfangen. Eine schöne Sache sich auszukennen und auch das spürbar wird, was man Verantwortung nennen könnte – so das ziehen am Rockzipfel.
Die Freude über mein wieder auftauchen in gewohnter Umgebung und das langsame, fast unangenehme Gefühl des Abschiedes eines Abschnittes oder eben dieser Reise machen sich bemerkbar. Wenn die Kinder am Telefon sind kriege ich weiche Knie und wechsle zwischen sofort nach Hause und eben diesem Abschied…..
Vom Neusiedlersee direkt zu den Bischöffen in die Gabelsberger war ein Pflichttermin und wieder einmal mit dem Fahrrad durch Wien zu düsen und in den Parks zu flanieren ein tolle Sache. Jene die nach Wien fahren lege ich die Alexander Brotsky Ausstellung im AZW ans Herz – für mich ein präsenter Teil Russlands und unorthodoxer Zugang zu Dingen die das Westliche mit Vorsicht betrachten…..
Die Rückreise über Priel freut mich besonders und die Fühler gehen Richtung Westen.
Dear Felicia I´m coming on Saturday …..
Eines wird mir immer klar, wenn nach langer Reise eine langsame Anreise mir eigenem Fahrzeug möglich ist:
Wir leben im Paradies, trotz manchmal unangenehmen Regens oder klirrender Kälte im Winter ist es hier in Mitteleuropa einfach am Schönsten.
Nicht nur beschränkt auf kleine Regionen die Aussergewöhnliches zu bieten haben, sondern das kompakte Ganze aus Leuten, Landschaft, Sprache und der hervorragenden Infrastruktur, welches auf einer Reise die mehrer Wochen dauert besonders spürbar wird.
Wie soll man eine grosse Reise abschliessen ist die Frage – mit Festplatte neu aufsetzen habe ich Sie begonnen und in der Realität trifft dies den Nagel ziemlich auf den Kopf – nochmals Dank an all jene die mir dies ermöglicht haben.
Was mich am meisten überrascht hat ist die Schönheit den Ostens, eine willkommene Alternative wunderbare Regionen zu vergleichsweise sehr günstigen Kosten erleben zu können. Wer russisch kann hat hier ein Leichtes und ohne geht´s auch …….
Reisedaten:
– 10815 km gefahrene Kilometer
– 500 m geschoben – meist an den unendlich doofen Grenzübergängen
– 2 Stürze und ein Umfaller in Schlamm und Feinsand
– 100 erte freundlich Leute ohne eine einzige gefährliche Situation
– 12 besuchte und 10 befahrene Länder: Deutschland, China, Mongolei, Sibirien, Kasachstan, Russland, Ukraine, Transnistrien, Moldawien, Rumänien, Ungarn, Schweiz.
– geschwitzt und gefroren, gelacht und geweint, gejubelt und erschöpft fast von der Kiste gekippt …..
Zum Motorrad:
Honda XRV 750 besser bekannt unter dem Namen Africa Twin, hat wie in den letzten Jahren absolut nichts, trotz Umfaller, kleinen Stürzen, und dieser riesigen Distanz.
Das Öl ist immer noch braun und hat genau 0,5 Liter Nachschub benötigt. Bei meiner Fahrweise kostet mich das immer noch ein Kopfschütteln, bei den Armen die mit Mängeln in irgendwelchen Travellerpunkten hängen und auf Ersatzteile warten ….
Um auch noch was zur Reifendiskussion beitragen zu können: TKC 80 mit 130/80-17 hinten mit 2,0 bar hat mich locker über 3000 km Piste und der Rest mit oft derben Strassen bis nach Hause gebracht und hat noch 1000 km Reserve……
Für die Zukunft:
Ich hoffe noch weiter Reisen mit solchen Distanzen machen zu können und wünsche meinen Kindern, dass auch Sie Ihre Möglichkeiten nutzen und Freude finden Neues zu entdecken, freundliche Menschen, neue Sprachen, neue Freunde kennen lernen zu können.
Vielen Dank an all Jene die mich begleitet haben, die mir in Gedanken beigestanden sind und mitgefiebert haben, an all Jene die mitgereist sind – Danke für Eure guten Gedanken und Wünsche die mich auf der Reise erreicht haben.