Morgen geht’s los – wir freuen uns wie grosse ( mittelgrosse ) Kinder und werden mit Hazmat Modine ( https://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=-dEgWy7kbew ) gen Süden starten. Über Civitavecchia gehts nach Tunis, Kaiorouan, in die Oasen der Sahara – wir nehmen es gelassen und in der Geschwindigkeit wie es uns passt. Mit den eigenen Kindern zu verreisen macht Spass uund erwärmt die Herzen ganz besonders ………
Alles verpackt und verstaut kann´s jetzt los gehen. Wir wünschen Euch ruhige Tage und einen guten Rutsch – wenn Ihr uns begleitet freut´s uns.
Nach einer flotten Fahrt durch dichtes Schneetreiben am San Bernhardino müssen wir Euch leider mitteilen dass die geschlossene Schneedecke bis Genua reicht ….. In Sestri Levante haben wir am Meer gefroren und sind am Morgen durch die teils schwer hochwasserverwüstete Toskana nach Civitaveechia gefahren – 3 Std verspätet abgefahren und haben einen
Tag auf dem Schiff verbracht. Ruhige Fahrt und in Tunis noch ein paar Kilometer ans Meer gefahren. Leider ist Wifi noch Mangelware und vergesst Orange in Tunesien.
Es ist immer das Selbe – nach 3 bis 4 Tagen hat man das Gefühl ein zusätzliches Organ zu bekommen, ein Organ das als Gefäss alle im Körper versteckten Unzulänglichkeiten, Kränkungen und Argernisse magisch in sich selber zieht. Ein Gefäss das die absolut überflüssigen Dinge sammelt und neutralisiert. Vielleicht kommt dies durch die reduzierte Umgebung, dieses Nichts zu sein im Kreislauf der Natur oder doch die Wüste selbst. Mitten in der Nacht diese Blubbern in sich zu hören, zu ärgern aufzubäumen und dann doch lächelnd über sich selber weiterzuträumen – vermutlich genau der Grund wieso es Leute die dieses Organ kennengelernt haben immer wieder kommen müssen. Heute wird noch der Müll vergraben der uns mittgegen wurde um wieder Frieden zu stiften – liebe Grüsse nach T.
Zur Reise selbst: Florin ist der optimale Reisesohn und wir haben so viel Freude aneinander. Schauen graben, butteln, entdecken, nachschauen, Düne, Canyon, Pisten, Trails und Landschaften die sich immer wieder erneuern. Er kann auch mit offenem Mund um die Ecke fahren ( wenn dazu auch noch SIMPEL läuft ) und es ist einfach perfekt. Liebe Grüsse auch nach Rankweil, weil Randy Newman´s Sail Away immer noch perfekt ist.
Von Tunis kommend sind wir gleich nach Süden aufgebrochen und haben am Meer bei Enfida unser Nachtlager in den Büschen aufgeschlagen – kaum gestanden sind schon 2 Polizisten im Scheinwerfer mit gezückter Waffe auf uns zugekommen und haben sich erkundigt und ob wir nicht in ein Hotel gehen würden …… und sich wieder freundlich verabschiedet und uns versichert dass Sie auf uns aufpassen werden.
Am nächsten Tag geht es zu viert heiligsten Stadt der islamischen Welt nach Kairoan – sieben mal dorthin erspart die Reise nach Mekka. Florin erster Souk und dieses dauernde Puschen haben schon Eindruck bei Ihm hinterlassen. Nach der Stadtbeswichtigung sin d wir nach Sidi Bouzid aufgebrochen und schön langsam vom Kulturland in Richtung Sahel gekommen.
Von dort ist es dan auf Pisten gerade Richtung Süden gegangen und über den Col du Haddege nach Et Talha. Weg war eine ausgewaschene Rumelpiste mit hohem Risiko vielleicht noch mit einem normalem Auto bewältigbar. Von da sind wir dann in die Berge Richtung Sened gefahren und haben das erste mal gesehen was ein Landy mit Mut alles leisten kann. Die ersten 20 km sind wir im 1 Gang durch die Berge „gewandert“ und haben einen Hirten und einen Bauern getroffen – die letzten 3 km waren dann nur noch mit Untersetzung öfter 30 Grad Steigung ( no no nicht Prozent – Grad ! ) über Felsblöcke und zerfurchter Felsplatten – konnt es fast nicht fassen was hier alles möglich ist – ein unvergessliches Erlebnis.
Nach diesem Abenteuer hat, wieder im Tal angekommen, hat schon langsam die Wüste angefangen und wir sind über die Bergmassive zum Chott El Fejaj quer durch den Salzsee gefahren und sind über die Provinzhauptstadt Kebili in die Oase Douz weitergefahren.
Hier sind wir, an der Grenze zu den grossen Dünen für 2 Tage beim Saharafestival geblieben.
Ganz wenige Touristen waren anwesend. Das Festival ist für die Leute die hier leben und ist mit Hundejagd auf lebende Hasen, Kamel- und Pferderennen, Artistik und Arabic Poetry ( das ist Ihnen besonders wichtig ) wirklich etwas besonders. Wir waren imm Desertclub und hatten 2 richtige Oasentag mit viel wandern zwischen Dattelhainen und Gemüsegärten.
Von Douz sind wir dann querfeldein durch kleine Dünen Richtung Matmata aufgebrochen. 100 km querfeldein waren anstrengend und haben dann jedoch in den Anfängen der Daharberge einen wunderschönen Platz gefunden – kleine Täler werden mit kleinen Staudämmen versehen um das spärliche Wasser in den Ebenen aufzufangen und dann von einem zum anderen Becken weiterzuleiten. In diesen Ebenen wachsen dann einzelne Palmen oder 2 oder 3 Olivenbüsche und geben der Landschaft ein geordnete Struktur. Bewirtschaftung in dieser Form habe ich noch nicht gesehen – in Marrokko gibt es so was nicht, macht jedoch die kräftige Natur auf spezielle Art lieblich die das Herz erfreut.
Auf diesem Hochplateau sind wir weiter nach Süden gefahren und praktisch niemanden getroffen ausser ein paar Bauern. Auf eben dem vorbeschriebenen Plateau haben wir dann vor Ghomrassen unser Nachlager aufgebaut und Florin war damit beschäftigt Strassen in den festen Sand zu bauen – die Landschaft hat sich mittlerweile geändert und die Berge bekommen die Charakteristik von klassischen Tafelbergen mit einer harten massiven Schicht die das darunterliegende Weiche schützt.
Ah ja – fast vergessen: Internet ist mühsam in Tunisie. In Douz war eine Wifi Restaurant und sonst fehlten auch Hotspots – erschwerend kommt hinzu, dass Orange mit den zwei grössten Telefongesellschaften ( telefonieren ist sehr billig in Tunesien ) kein Vertrag hat- sprich wir nicht mal telefonieren können. Naja, wir und Ihr werdet es überleben….:-)
Nach ausgibigem Spiel sind wir dann Richtung Ghomrassen aufgebrochen – eine einmalig schöne Trutzburg against the Tuareg und um zwei Hügel gebaut. Leider sind die Leute aus dieser wunderschönen Lage in das schiache neue Dorf darunter gezogen – kein Wasserschleppen ist verständlich aber der Preis ist gewaltig. Diese Anlage mit Vorhöfen und Wohnhöhlen ist ein wunderbar und das Theather um Matmatas eigentlich nicht verständlich – hier gibt es keinen Touristischen Rummel , was uns sehr gefällt.Im nachfolgenden Dorf Chenini haben wir postwendend kehrt gemacht weil uns irgendewelche Quacksalber fast das Ohr abgekäuen wollten ….. Die restlichen Kilometer nach Tataouin waren ein Katzensprung und es war schön wieder in denn Trubel der Provinzhauptstadt einzutauchen. Eine wirklich scchöne, lebendige Stadt – nach Kaiiroan ist es nach Süden immer lebendiger geworden – die Bergdörfer waren dabei am Besten organisiert. Wir haben unsere Einkäufegemacht ( Gemüse, Obst und noch mal Gemüse ) und sind am Nachmittag in die lybische Senke aufgebrochen ( obwohl 50 km entfernt der einzige Empfang an freien stellen ). Unterwegs haben wir noch das 400 Jahre alte Ksar Ouled Soltane besucht, das in einem bemerkenwerten Zustand ist – in wirklicher Verwendung bis in die 60iger Jahre, hat es nicht als Wehrburg gedient, sonder als Speicher für Nahrungsmittel für die Nomaden im Umkreis von rund 100 km. Ihre Lebensmittelvorräte waren hier geschützt untergebracht weil en in dieser Region vorkommen kann dass es mehrer Jahre n icht wirklich geregnet hat und die Lebensmittel nicht mitgeschleppt werden mussten. Am Abend sind wir dann zu einer grossen aufgelassen Oase gekommen die n ur von 1000enden spatzengrossen Vögeln bewohnt waren un d als Wasserstelle für Nomaden dient – ist schon eigen so alleine wenn es in der Nacht in den Bäumen so raschelt …..
Am nächsten Morgen sind wir wieder querfeldein durch die Pampa Richtung Süden gedüsst – diese Weite und sich dahintreibenlassen gefällt uns, frei zu fahren und dann wieder einem Treck folgen um wieder auf eine Strasse zu treffen die nirgends eingezeichnet war. Irgend wann waren wir dannn an der Südlichen Sperrgebietsgrenze in Remada und sind Richtung Ksar Ghilane aufgebrochen – 120 km querfeldein ohne eine Menschenseele – als markanten Punkt sind wir dann die Pipelinepiste gequert und sind in das nördliche Sperrgebiet eingetaucht und in Camp Zmela gelandet, sprich uns um 30 km verschätzt – was tun? Wir haben das GPS neu programmiert und sin in der Dämmerung Querfeldein, die Dünen sind jetzt schon ein paar Meter hoch, nach Ghilane weitergefahren und im halbdunkeln angekommen. Ein Satz zu unseren nördlichen Nachbarn: glaube es gibt nicht eingebildeteres als eine Truppe Deutscher die glauben und sich aufführen als wären Sie hier aufgewachsen … frei nach dem Motte: „Herr Wirt, Herr Wirt wie heisst den der Berg da drüben? Weller Berg? Aaaaah, der Wellerberg Danke Schön……“ : Mit den Italienern verhält es sich gleich ( zum Glück verstehe ich die nicht wirklich ) – Genug gelästert. Zum Frühstück haben wir uns dann als erstes in die 35 grädige Thermalquelle mitten in der Wüste gesetzt und sind darin geschwommen – Florin hat es so getaugt dass er erst nach 3 STUNDEN ALS HALBE Qualle wieder heraus gestiegen ist – war echt ein Hit. Danach haben wir einen in Tunesien lebenden, quadisierten Deutschen getroffen.
Dann ist es wirklich durch die Dünen gegangen – in Glauben des Gscheide mit den Löffeln gegessen zu haben, war die Abkürzung angesagt – nicht um den Nationalpark Jebil und dann nach Süden – nein – direkt muss es sein. Wenn jetzt die Dünen mal 3, 4, 5 m hoch werden wird die Sache so alleine nach 3 Stunden schon ein wenig unheimlich. Also; mit Schwung auf die Spitze Höhenluft schnappen und Überblick bewahren und 1 Sekunde später ab ins Tal und schauen nicht in der Nächsten hängen zu bleiben und eine nach der Anderen und eigentlich nur ein GPS Punkt und der Sonne ( Scheibe wenn es bewölkt ist … ) Supertoll aber nach 3 Stunden und 2 Kilometer geht das irgendwie aufs Gemüt……
Wir haben uns dann entschlossen die Standardroute zu wählen, welche praktisch alle wählen, selbst die geführten Touren. Auf der Piste retour nach Douz haben wir noch ein Motorradrennen mitgemacht und hätten dank vielem Tiefsand fast gewonnen, wenn da nicht mitten in der Pampa ein Kärntner Paar im VWBus rauchend nach dem Weg gefragt hätte – war lustig und wir sind dann über Douz nach Kebili gefahren und haben bei Arafat übernacht und Biodatteln gepostet.
Am nächsten Tag sind wir dann Richtung Chott Jerid aufgebrochen und haben noch mal im Sand übernachtet. Nächsten Morgen sind wir dann untenherum direkt zur algerischen Grenze gefahren und hoch nach Nefta und Touzeur, welche einmalig am Salzsee liegen und einen traumhafte Kulisse bilden- es ist der Blick von oben mit der Weite in den Salzsee.. Bedingt durch den 31igsten haben wir umdisponiert und beschlossen eine Piste direkt durch den oberen Salzsee zu wählen. Zweiter Lapsus in 3 Tagen: in den algerischen Bergen hat es geregnet und ordentlich Nässe gemacht die oberflächlich sofort verdunstet ist, aber eben nicht einen cm darunter. Auto selbst wieder freigeschaufelt und gewürgt und Schlamm/Schwamm drüber und Glück gehabt – siehe picture.
Am Abend haben wir es dann nach Tamerza geschafft und nach schwindenden Oasen in den Bergen geschlafen. Im neuen Jahr dann gleich einen tollen Schluchtenspaziergang nach Mides und in den Ecken nach Steinen und sonstigem gestöbert – Bergwelt hier ist grandios und das tränende Auge eines baldigen Abschiedes war zu spüren. Wenn es irgendetas interessiert hat haben wir immer nachgeschaut was es da gibt. Anschliessend haben wir ein Grenztour gemacht die uns eine alle 10 km folgende Kontrolle der Papiere beschert hat – Florin ist schon anders geworden mit all den MG´s und MPI´s die so bemannt in der Gegend rum stehen – da hilft nur: die meinen es gut und die haben die Tunesier nur für uns bereit gestellt 😉
Am Abend haben wir einen tollen Platz neben dem Nationalpark von Kasserine gefunden und im Vorhof einer Bauerfamilie unser Nachtlager aufgeschlagen, sind sehr gut bewirtet worden und mit vollem Bauch gerade zur Nachtruhe bereit ist die National Garde im 4×4 angekommen und hat sich aufgeführt als ob wir Ihren Nationalpark mitnehmen würden …. Also noch mal ins Auto – 40 km weitergefahren und uns in einem Olivenhein versteckt.
Zu früher Morgenstunde, es war noch dunkel höre ich ein sägen vor dem Auto und streck die Nase ins Freie – ein älter Herr in der Jelaba der an seinen Olivenbäumen herumsägt – auf mein Bonjour hat er nur mit salam e arabic geantwortet. Ich auf und hinaus da fängt der an zu erzählen und hört nicht mehr auf und auf einmal erzählen und wir haben gelacht im kalten Sonnenaufgang. Höflich habe Ihn gefragt ob er einen Kaffee will, der hat´s missverstanden, zückt sein Telefon und nach 10 Minuten hat seine Frau Kaffee aufs Feld gebracht – that´s Tunisie.
Nach der Freude sind wir zu Table de …. aufgebrochen und haben eine kleine Bergtour gemacht, absolut spektakulär und schräg und weiter ging´s nach el kef. Das Wetter sehr durchzogen, saukalt zwischen 800 bis 1000 m war nicht besonders einladend hat uns dazu bewogen Richtung Tunis aufzubrechen, sprich nach Naboeul aufzubrechen. Über Siliana haben wir dann Gas gegeben und sind ans Meer gefahren.
Hier haben wir dann Matthias und Jörg nochmal getroffen und möchten uns hier nochmals für die Gastfreundschaft bedanken – ein Tag relax am Meer hat gut getan und schon sind die Tage gezählt bis wir wieder Zuhause sind.
Die vielen Eindrücke werden besondern bei Florin so langsam hervor blubbern und ich hoffe Ihm was für Leben mitgegeben zu haben. Danke an Alle die dies möglich gemacht haben.