2023-12-20 Erster Tag in Belize ! Alles neu: Regeln wie in der Bank die Mütze abnehmen, ein bisschen verhalten im Umgang und noch alles im Lauf einer Diktatur mit strengem Umgang, Standard unter Mexico wobei es von Region zu Region wechselt, die Leute stark karibisch kreolisch und auch richtig schwarz durchmischt, der Handel stark in chinesischer Hand, fahrradfahren sehr populär: vermutlich durch fehlende Moneten, ein bisschen wie Angola oder einfach wilder karibischer Westen :).
Elden, ein Mitglied der “ bicyclista centralamerika “ hat mich bei sich aufgenommen. Sehr angenehm der fast nicht spürbare Tourismus …… wir werden sehen wie es sich entwickelt ….. fühlt sich auch ein bisschen wie Jamaika am Festland an und: keine mopsigen, kleinen Mayagesichter :-))) wie auf der Halbinsel.
2023-12-22 Alles neu in diesem anderen Land, ein bisschen verzerrt durch die Weihnachtszeit, die wird hier nicht so extrem zelebriert wie in Mexiko, bestimmt allerdings doch meine Situation ….. wo bin ich zu Weihnachten? Habe ich Netzwerk, wie schauen die nächsten Tage bis Silvester aus….Ein bisschen erschwert wird die Sache, weil es ab der Grenze bisher täglich regnet.
Heute war ich bei Rigoberto und seiner Familie eingeladen. Was auffällt ist die Freundlichkeit fast überall, aber gleichzeitig ist spürbar wie hoch der finanzielle Druck ist das Leben zu meistern. Viele resignierte Leute hab ich gesehen die resigniert relaxed waren.
2023-12-24 Die Morgen- dämmerung beginnt langsam und mit ihr der Singsang der Vögel – Eulen, Tukane, bunte Papageien und ich mittendrin in meinem kleinen Zelt am Ufer des Belize River. Zum Glück hat mein Host Aurie, ein Aussteiger aus Kanada, einen Mast erstellt um über die Urwaldriesen hinweg überhaupt Empfang zu haben.
Der Alltag hier am Ende der Regenzeit ist bestimmt durch Wasser Schlamm und Gummistiefel. Letzteres hauptsächlich um dem ungesunden Getier keine oder keine durchdringliche Angriffsfläche zu bieten.
Werde noch ein bisschen verweilen, heute soll der erste Tag ohne Niederschlag werden und vielleicht kann die Sonne helfen die Erde zu befestigen.
2023-12-25 auf dem Weg nach Süden bin ich in Dangriga angekommen. Hier gibt es eine große Gruppe der Garifuna die vor 200 Jahren aus St Vinzenz in der Karibik hierher geflüchtet sind. Dies hat dazu geführt, dass die Garifuna, welche ursprünglich Sklaven nigerianischen Ursprungs sind sich hier verbreitet und vermehrt haben – praktisch die ganze Bevölkerung ist schwarz man könnte auch sagen dunkel schwarz. Gesprochen wird kreolisch mit manchen Wörtern auf englisch, es ist richtig Hip die Sprache je nach Gelegenheit zu mischen. Das heißt: gejammert wird auf kreolisch, gesungen wird ebenso kreolisch und wenn präsentiert wird, selbstverständlich gemischt ….. Es menschalat wia überall. Am Abend wird prominiert – die Männer oft ziemlich „angesoffen“, die Frauen immer figurbetont ( so gross kann der Allerwerteste nicht sein, sorry ) kleines glänzendes oder goldenes Tussibag, und Flipflops mit Glitzer.Superschön sind die Sonnenuntergänge, aber eben im Landesinneren und nicht an der Küste.
Fast vergessen, Arnie hat mit ein Video von letzter Woche gezeigt, wo der Jaguar 50 m hinterm Haus plötzlichen in 15 m Entfernung vor Ihm gestanden ist. Zudem gibt’s hier überall Puma’s, die sind übrigens wesentlich für die Reduzierung des Hundebestandes zuständig.
2023-12-27 Der weitere Weg Richtung Punda Gorda war fast ein bisschen langweilig oder km herunterspulen. Im Schatten um die 30° fast 100% Luftfeuchtigkeit und keine Chance irgend etwas durch den Fahrtwind zu trocknen. Belize ist in weiten Teilen in einem erschreckenden Zustand. Wenn Mopedbenzin in 0,5 l Flaschen verkauft wird, weiss man wieviel es geschlagen hat. Diese Letargie, die vielen Arbeitslosen, das Geschrei und die Schimpferei hat mir fast ein bisschen zugesetzt.
Was ich verkraften musst in Richtung Süden, war eine Attacke von kleinen schwarzen Fliegen, keine Moskitos. In einem Gespräch haben sich mehrere hundert dieser kleiner Biester auf einen Schlag gebissen, was ich nur ein paar Sekunden später entdeckte, weil verschmutzte schwitzende Beine immer jucken, danach drübergestreift bin und wirklich blutende Beine hatte.
Schöne Begegnungen hat ich noch mit einem weiteren Kanadier Dag, der viel von seinem Leben im Bergbau erzählt hat. Seine Hunde haben mir in der Nacht alle Zelt-, Stangen- und Heringshülle und meine Kekse geklaut. Nach 45 minütiger Suche haben wir dann alles, teils verbissen, wieder gefunden – dummer Hund hat was 🙂 .Verzögert um die Suche musst ich die nächsten 80 km anstrampeln um die Fähre am frühen Nachmittag in PG noch zu erwischen.
Wenn ich ehrlich bin, hat mich der mittelamerikanischen „wilde Westen“ nicht wirklich überzeugt. Zuviel Chaos und Durcheinander gepaart mit wenigen Reichen ( die 9 Reichsten des Landes sind Politiker ) einem sehr kleinen Mittelstand und vielen vielen wirklich Armen. Um 13:00 sollte das Boot ablegen, kein Immigration Officer im Dienst …. jetzt sei Mittagspause – solche Beispiele habe ich viele gehört. Good Bye Belize, wir werden uns wahrscheinlich nicht mehr wieder sehen.2023-12-30 Das Jahr klingt langsam aus und ich will mich nicht entscheiden mit Bilanz oder Aufsicht. Es ist sehr angenehm nach fast 1000 km eine längere Ruhephase zu haben. Der karibische Regen hat sich breit gemacht und reinigt die Strassen. Weiter geht’s erst am Sonntag zum Lake Izabel und weiter Richtung Antigua durch die Berge. Auf die Flussfahrt von Livingston nach Rio Dulce freu ich mich besonders und in diesem Sinn einen guten Start an Euch Alle!2023-12-29 Sitze in einem Garifuna Restaurant beim Abendessen, der Bierwagen kommt gerade vorbei, auf der Ladefläche hinten 2 Security mit Pumpguns bewaffnet. In einem Ort der keine Strasse als Ausweg hat am A….. der Welt. Das Leben funktioniert irgendwie trotzdem nicht schlecht, Sicherheit wird überschätzt :-))))
Wirklich zu schaffen macht mir mehr der Zustand der westlichen Welt – die offensichtliche Überforderung und das tägliche zerbröckelnde Netz, das von so vielen Leuten desillusioniert, überflüssig machend, verschmäht wird ohne wirklich zu realisieren, dass der hilflose populistische Rechtsruck um Schuldige zu finden, unsern Demokratien zerstört bzw. stark zusetzt. Bei Positionen die nicht woke sind, wird draufgehauen in der westlichen Welt, als ob wir nicht Alle betroffen wären ! Diese Propaganda Maschinen die als bare Münze zitiert werden, diese Diskussionslosigkeit die nur Gräben aufreißt und den Händen der Opportunisten spielt. Auf nach Russland, auf in den Iran und auf in die arabische Welt, China und in wenigen Jahren Indien und in Länder wo die starke Hand für Ordnung sorgt. Es wird Jahrzehnte dauern diese Kletten mit viel Blut wieder loszuwerden. Gaza’s Hamas ist das beste Beispiel – zündeln und morden und jammern wenn es eins auf die Schnauze gibt – das unendliche Leid dürfen dann die normalen Menschen ausbaden, nur weil sie sich nicht gewehrt haben gegen den Missbrauch Ihrer Landsleute der Ihnen widerfahren ist. Tragisch, traurig, tragisch!Ohne Konsequenzen sind Beschlüsse, Abmachungen und auch Gesetze nichts als heisse Luft. Klarheit brauchen wir und kein Verantwortung übernehmen mit Abfindung!2023-12-28 Super ruhige 50 minütige Überfahrt auf glatter See nach Livingston, Guatemala waren ein Vergnügen und die Ankunft in Livingston eine herzliche. Die Leute sind freundlich, quirligen, fleißiger und nicht so letargisch. Livigston hat eine Besonderheit, dass es von Urwald und Meer umschlossen ist und nur mit Boot zu erreichen ist.
2024-01-01 Auf ins neue Jahr und einen guten Start an Alle! Am Morgen mit einem 200 PS Boot und 12 anderen Passagieren über ein zuerst relativ schmales Flusstal und tropischer Vegetation bis an die Wasseroberfläche, in den ersten Ort nach Rio Dulce. Dies ist das östlichste Portal um halb Guatemala zu erreichen und Teil der Flüchtlingsroute von Honduras Richtung Mexiko. Die Stadt ist sehr beliebt und ich habe mich gefreut auf einer relativ kleinen Straße, den Lake Iszabel begleitend, Richtung Mitte des Landes aufzubrechen.
In der Mitte in El Estor, habe ich möglichst weit von der Stadt entfernt, am Flussufer das neue Jahr verschlafen. Die Guamalteken haben es nicht so sehr mit Raketen sondern mit Böllern – laut muss es sein!
Die Straße ist zunehmend schlechter geworden und langsam ist es in die Berge übergegangen. Die Einschnitte wurden größer und ich bin auf 1500 m bis nach Taktic hochgefahren, dabei ist es doch empfindlich kälter geworden und mit leichtem Regen fast unangenehm.Taktic ist der Kreuzungspunkt an dem der Zubringer nach Peten in Richtung Guatemala City kreuzt mit relativ viel Verkehr vor allem Lastwagen und Busse – zu gefährlich! Also direkt in die Berge mit wirklich brutalen Aufstieg und noch extremere ausgewasche Abfahrten in der Region jenseits der 20 % Neigung bis nach Salama.
2024-01-04 Nach unruhiger Nacht und den bevorstehenden weiteren 2000 Höhenmeter Abstieg und 3000 m Aufstieg auf ausgewaschenen Pfaden, habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen den Bus Richtung Antigua zu besteigen und mich dieser Materialschlacht und Mörderanstrengung über Tage zu entziehen.
Als Entschädigung bin ich dann im wirklich netten Antigua angekommen, wo ich bei Thomas ( ein aufrechter Schwabe 😉 ) eine super Bleibe bei bester Verpflegung gefunden habe.
2024-01-06 Antigua ist ein sehr touristischer Ort, wunderbares altes spanisches Ambiente, großartige Ausblicke mit diesen Spitzvulkanen aber trotzdem Alles ein bisschen grenzwertig. Alle genießen und streben nach dem westlichen Leben. Für uns Westler verständlich, weil wir wissen wie gut eine sichere und schöne Umwelt und Gesellschaft sein kann. Diese permanente Unzufriedenheit und Angst vor dem Leben, kann ich nicht wirklich verstehen – freut Euch mit mir ab der Schönheit von Antigua 😊
2024-01-09 Volcano de Fuego – war gerade für zwei Tage auf fast 4000 m Höhe. Der Aufstieg beginnt auf 2250 m Höhe und ist ein gewaltiger Marsch – zuerst ins Basislager auf 3650 m. Das besondere ist die außergewöhnliche Höhe und der Blick rundherum – Antigua, Guatemala City, die Linie der Vulkane und der Blick war auch frei bis zum Pazifik. In regelmäßigen Abständen von ca 40 Minuten gibt es einen kleineren oder größeren Ausbruch mit tiefem Grollen. Aus 3 Hauptkanälen werden glühende Gesteinsbrocken ausgespuckt und Dampf tritt aus den dem Kegel der höchsten 200 m.
2024-01-11 Abstieg vom Hochplateau Antigua’s zum Pazifik Richtung El Salvador war angesagt. Eine Stufe von 1500 m ziemlich straff und lässt die 4000 ender noch höher erscheinen. Es gab verschiedene Varianten, aber der latente Muskelkater hat dann diese Variante favorisiert 😉 im Grunde sind es anyway fast 3000 Höhenmeter, einfach ein bisschen hinausgeschoben – hoffe die Rache wird nicht zu kräftig.Heute hat ein Mitbewohner bei Thomas von einer Toten im Straßengraben in der Nähe des Atitlansee’s erzählt.Centralamericas Realität: wenn Du nicht’s weißt, ist das die Beste Lebensversicherung für Dich und Deine Familie!Ziemlich hart, mit offenem Tor für Korruption und Bereicherung, diesen Dingen zuschauen zu müssen. Wir haben es so gut, es ist nicht zu beschreiben!
2024-01-12 Von der Karibik zum Pazifik durch eines der anspruchsvollsten Radler Gegenden in denen ich war. Hier in El Salvador geht es gemächlicher zu, ganz ungewohnt so relaxed wenig, ohne kaufen konsumieren und weiter. Wohlhabender kommt es mir vor, die Häuser besser in Schuss als in Guatemala, wenn man in den Straßengraben schaut sieht es allerdings gleich aus …. freu mich dieses kleine Land kennen zu lernen.
2024-01-14 Bin in den Bergen in Juayua angekommen, einem Hauptort der Routas de La Flores. Der Weg führt mich weiter in das Herzen des Kaffeeanbaues in El Salvador und weiter nach Santa Ana. Bin gleich mal 5 Monate unterwegs, kaum zu glauben wie die Zeit verfliegt…..
2024-01-15 Dieses El Salvador ist mir ausgesprochen sympathisch. Sie haben nicht viel, aber es ist diese Erleichterung von der höchsten Kriminalrate der Welt befreit worden zu sein. Der Preis ist hoch, weil hier fast 70.000 Menschen, fast alles Männer, im Gefängnis sitzen und nichts zum Aufbau ihres Landes beitragen können. Die Leute sind so erleichtert dass endlich Ruhe eingekehrt ist und nicht alles nur dem blanken Überleben dient. Werde die Fahrt durch die Routas del Flores Richtung San Salvador fortsetzen.
Wer in Santa Ana ist, sollte unbedingt den Freewalk mit Curlytours nutzen um einen tiefen Einblick in das Leben hier zu bekommen – war großartig.
2024-01-16 Nochmal hinauf zum Cerro Verde – Routas del Flores hat ihren Ruf nicht von irgendwo her. Diese üppige Pracht in 2 Lagen ist so besonders und meint, das geschützt unter Buschwerk und Bäumen intensiv Kaffee angebaut wird. Es ist wirklich bezaubernd!
Was mich ein bisschen verunsichert hat, dass die Leute durch bitterarme Landwirtschaftzone immer griesgrämiger drein geschaut haben Richtung Hauptstadt. Als ich dann dort angekommen bin, habe ich verstanden wieso.
San Salvador ist im Verhältnis des Umlandes wirklich sehr teuer. Die Stadt fühlt sich deutlich größer an als Sie auf dem Papier beschrieben wird. Das Zentrum erstreckt sich nur über ein paar Straßen und alle möchten gerne bei dieser Erfolgsgeschichte dabei sein. Das Auto ist das Mass aller Dinge, sprich sie sind es nicht gewohnt für einen Fußgänger anzuhalten. Es ist auch ein bisschen mühsam als Fahrradfahrer immer seinen Platz einzufordern. Kleines Beispiel: wenn sich eine zweispurige Fahrbahn auf 3 Spuren verbreitert, gibt es hier viele Superschlaue die die zusätzliche rechte Spur als Überholspur auffassen …… als angefressener Radler der es liebt in 30 cm Entfernung mit 100 kmh überholt zu werden, muss dann aus therapeutischen Gründen in der Mitte der Fahrbahn fahren. Das halte ich dann meist nur bis zur ersehnten Nebenstraße aus und freue mich diese Trotteln nicht mehr zu begegnen! Sind wie Schmeißfliegen und kommen leider immer wieder 😉
2024-01-17 Früh morgens durch San Salvador Richtung Suchitoto. Dass in dieser Großstadt bis auf wenige Bezirke alles sehr mühsam war vor vier Jahren, teils lebensgefährlich in diversen Bezirken, ist fast nicht zu glauben. Habe einiges gesehen aber wirklich gefährlich ist es mir beim Durchfahren nicht vorgekommen, aber Räuber dürften zu Morgenstunde auch nicht motiviert sein 😉. Nicht so große Höhenunterschiede wie in Guatemala aber doch beträchtlich und man kommt locker auf 1000 Höhenmeter am Tag wenn man eine normale Gegend durchfährt.
2024-01-19 Suchitoto, was für eine wunderbare kleine Stadt in der Sackgasse eines riesigen Stausees der die meiste Elektrizität für das Land erzeugt. Suchitoto hat den Ruf die kulturelle Hauptstadt des Landes zu sein, habe es allerdings als verträumtes Dorf in der Mitte auf nowhere erlebt – herrlich verschlafen und ruhig wie man sich Zentralamerika auch noch vorstellen kann.
2024-01-21 Auf meinen Weg im Hinterland von El Salvador, rückt die Grenze von Honduras immer näher. Als kleiner Vergleich, Niederösterreich ist fast so groß wie El Salvador. Bin in der Zone des ehemaligen Bürgerkrieges weitergefahren. Mit der Zeit wurde meine Erinnerung Schritt für Schritt aufgetan . Könnt ihr euch noch einen Namen wie Diktator Somoza, Bischof Oscar Romero, die Todesschwadrone der 14 großen Landbesitzer ( natürlich von USA unterstützt ) insgesamt 70000 Tote bei damals 4,5 Mio EW …. erinnern? 11 Jahre Bürgerkrieg von 1980 bis 1991! Das konnte ich nicht vergessen beim radeln auf den Tracks in diesem Gebiet. Die Landschaft ist wunderschön, es ist zur Zeit sehr trocken, aber es hat keine spektakulären Highlights – dass hat was, weildie Gegend Touristen befreit ist😄.
2024-01-20 Vom Stausee bin ich quer durch das Gebiet der meist umkämpften Zone der Bürgerkrieges der 90er Jahre gefahren, alles auf Tracks und sehr fordernd durch die topographische Gegebenheit. Im Kontakt mit den Einheimischen, fehlten mir einige Male die Worte ab deren Aussichtslosigkeit von damals. Wirtschaftlich geht es dem Norden definitiv viel besser als den Orten an der Pazifikküste und in der Gegend rund um San Salvador. Durch hügeliges Land mit Viehwirtschaft habe ich mich Richtung San Miguel aufgemacht.
2024-01-22 Und dann ist es passiert, bin vor dem Toren Honduras gestanden. Der Grenzübertritt war problemlos und in einer guten halben Stunde erledigt. All die schlechten Dinge über Honduras ploppen auf und nach Rücksprache mit einer alten Verkäuferin der ich meine Route erklärt habe, hat mir die resolute Dame vehement widersprochen und gesagt ich soll das bleiben lassen und mich auf der Hauptstraße Richtung Osten weiter bewegen… Dies habe ich gemacht und bin durch Zufall an dieses Thermalbad gekommen. Hier ist es möglich gratis zu campen und keiner hat irgendein Problem damit. Die Leute sind freundlich haben aber so etwas wie ein schlechtes Gewissen dass die ganze Welt denkt, ihr Land ist wenig wert und nicht bereisbar.
2024-01-23 Das war meine kurze Honduras Vorstellung. Ein komisches Land – irgendwie wird versucht es besser zu schreiben und auf der anderen Seite habe ich nirgendwo so viele traurige Gesichter gesehen. Glaube es ist nicht alleine das wirtschaftliche Verhältnis, sondern ein Maß an nicht Veränderbarkeit die so viele Leute traurig macht. Von der Ebene bin ich ins Hochland auf 1000 m gefahren, gleichzeitig ist es die Grenze zu Nicaragua. Alle behaupten drüben ist es so teuer aber ich weiß es ist günstiger, doch nur die Äpfel die von den Amerikanern kommen, die sind teurer. Es ist eine verrückte Welt, wenn man sie im kleinen betrachtet fällt es nicht so auf. Ein Satz von George Tabori begleitet mich schon seit Tagen: „Jeder ist Jemand!“ Die harte Arbeit die Leute hier täglich verrichten, die ich zu Gesicht bekomme, alt werden ist hier immer ein Thema, die Witwen die ich sehe in ihren Häusern von dem hart gesparten Geld der Amerika Jahre und dann stirbt der Mann. Es war ein Traum und der geht zu Ende – immer und immer wieder….
Ein Beispiel meiner Vermieterin die ich am Abend nochmals gefragt habe ob mein Fahrrad hier sicher ist; „ja ganz sicher wir haben die beste Region hier in der Gegend“. Alles ist im Hof hinter großen Toren und Türen gesichert. Kurz vor Mitternacht sind nochmals Gäste gekommen und das läuft so ab: der Gast klingelt, meine Vermieterin sieht über den Bildschirm wer da gekommen ist, gibt per Megafon aus dem Dunkeln Antwort und stellt Fragen. Nach einigen Minuten hin und her und für alle mithörbar, wurde dann das Tor für einige Sekunden geöffnet. Realität in einer sicheren Zone in Honduras – nicht wirklich erba